privat
Messner Architects
Ing. Karl Angerer
Geom. Armin Prast
Ploner Paul - Baumeister
Holzbau Lintner - Zimmererarbeiten
Askeen - kreisförmige Verglasung
Finstral - Verglasungen
Markus Pechlaner - HLS
Andreas Thurner - Elektroarbeiten
Klaus Spögler - Fliesen-, Parkett- & Teppichbelagsarbeiten
bodenservice - geschliffener Sichtestrich
internelement - Türen
Mark Fink - Schlosserarbeiten Treppe
Resch Möbel - Küche
Tischlerei Eisath & Lintner - Möbel
Daniel Spinell - Malerarbeiten
Mirko Mussner - Gipskartonarbeiten
Pöhl - Sichtkamin Herd
Schlosserei Graf - Kaminabdeckung
Karina Castro
Am Dorfeingang von Oberbozen entstanden im Zuge einer neuen Siedlungsbebauung mehrere Reihenhäuser in Hanglage, mit Privatgärten und Ausblick auf die Dolomiten.
Die nach Süden ausgerichtete Doppelhaushälfte der vierköpfigen Familie verfügt über vier Stockwerke: dem unterirdischen Kellergeschoss, einem halbunterirdischen Erdgeschoss mit Garten, einem Obergeschoss mit nordseitigem ebenerdigem Zugang von der Straße, sowie dem Dachgeschoss.
Die vorhandene Planung der Grundrisse erschien der Bauherrschaft zu rigide und nicht an ihre persönlichen Vorstellungen angepasst. Die Loslösung vom rechten Winkel sollte die ursprüngliche Strenge aufheben und für mehr Lockerheit sorgen. Weiters wünschte sich die Bauherrin, dass eine geplante Öffnung im Erdgeschoss zu einem besonderen Element werden würde.
Neben der Neuorganisation der Grundrisse musste die interne Erschließung der Haushälfte überdacht werden. Das zum Teil unterirdische Erdgeschoss und das Obergeschoss verfügen jeweils über externe Hauseingänge an der Nordseite des Gebäudes. Die Herausforderung bestand darin, zwei Eingangsbereiche auf unterschiedlichen Geschossen durch ein offenes Treppenhaus zu verbinden, ohne jedoch die Trennung zwischen den Wohn- und Rückzugsräumen völlig aufzuheben. Beide Zugänge sollten gleichermaßen von den Hausbewohnern selbst und den Gästen benutzt werden können.
Das offene Treppenhaus wird zu einem zentralen Verbindungselement. Eine Raumskulptur aus lackiertem Stahlblech entwickelt sich durch den Treppenkern nach oben und fungiert als Absturzsicherung. Perforierte Bereiche in der Faltung schaffen Durchlässigkeit und machen das Treppenhaus zu einem vereinenden Lichtfänger.
Im Erdgeschoss befindet sich ein Wohnraum mit Küche und einem Tages-WC, während im Obergeschoss zwei Schlafzimmer, ein Umkleideraum und ein Badezimmer untergebracht sind. Das Erdgeschoss öffnet sich Richtung Süden über eine großzügige Verglasung mit Schiebetür zum Garten hin. An der Westfassade durchbricht ein kreisförmiges Fenster die Außenmauer. Mit Schurwollteppich ausgekleidet wird die Öffnung im Inneren zu einer Sitz- und Liegegelegenheit. Gegenüber befinden sich vor einer Sichtbetonwand eine Küchenzeile mit vorgelagertem Küchenblock, sowie mehrere modulare Couchelemente. Ein freistehendes Möbel wird Richtung Eingang hin zu einem beidseitig nutzbaren Raumteiler. An der Rückseite Garderobe, funktioniert die Vorderseite als zusätzlicher Stauraum für die Küche, als Kaffeebar und Notiztafel für die ganze Familie.
Die Wahl für die Bodenbeläge fiel auf geschliffenen Sichtestrich, Eichenparkett und hellgrau melierten Schurwollteppich. Schwarze und salbeigrüne Möbelfronten bestimmen das Erscheinungsbild in Küche und Wohnraum. Eine auskragende Natursteinplatte aus Seiser Basalt bildet die Arbeitsfläche des zentralen Küchenblocks. Die Weichheit des Schurwollteppichs an der Wand mit dem kreisförmigen Fenster steht dem rohen Sichtbeton gegenüber. Ein leichter Rosaton wurde für die Lackierung des Lichtfängers gewählt.
Die Bauherren wünschten sich ein Zuhause, das ihren Ansprüchen an das Familienleben gerecht würde. Ihren Bedürfnissen nach großzügigen Gemeinschaftsräumen mit genügend Stauraum einerseits und privaten Rückzugsräumen andererseits wurde durch die Neuorganisation der Grundrisse Rechnung getragen. Die Verwandlung des Treppenhauses zu einem verbindenden Lichtfänger trug ebenso zur einladenden Atmosphäre bei.